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Theorieteil Vulkano

Vulcano –Die Heilsame 
 
Die Insel Vulcano gehört auch zu den Sieben Schönheiten der Liparischen Inseln und weist eine Fläche von 21.2 qkm und ein Einwohnerzahl von 450 auf. Den Namen hat die Insel vom römischen Feuergott Vulcanus. Der Vulcano ist ruhend, er „dampft“ vor sich hin und ist daher sehr gefährlich. Der 391 m hohe Kegel der Fossa ist neben dem Stromboli der zweite  
tätige Vulkan der Äolischen Inseln. Sehr markant ist der grosse Schwefelanteil auf der Insel, der stark zu riechen ist, aber auch seinen ästhetischen Reiz hat, wenn der Boden gelb bedeckt ist. Sehr bekannt auf Vulcano sind auch die Schlammbäder mit gesundheitlicher Wirkung.  
Geologische Entstehung und Förderprodukte 
Erste Periode: 
Die Tätigkeit beginnt wahrscheinlich vor 100’000 bis 72’000 Jahren. Mehrere Stratovulkane hauptsächlich aus einer Olivin-haltigen Basaltart entstehen im Süden der Insel. Die gebildeten Vulkane stürtzten später ein und bildeten die ebene von Piano di Vulcano. 
Zweite Periode:  
Vor 72’000 bis 10’000 Jahren sinkt der Nordteil der Insel ab und eine grosse Caldera von 3 km Durchmesser und 500 m Tiefe entsteht. Ein Vulkangebäude ragt schlussendlich aus der Absenkung, der Faraglione.  
Dritte Periode: 
Sie beginnt am Anfang der Nacheiszeit und ist wahrscheinlich heute noch nicht abgeschlossen. Es entsteht die Fossa 1, ein erster Explosionskrater, begleitet von mehreren trachytischen Lavaergüssen wie z.B. die von Punta Nere. Im 6. Jahrhundert n. Ch. fallen Bimssteine vom Monte Pilato in Lipari auf Vulcano. Es beginnt die Entwicklung des heutigen Kraters Fossa 2, auch Gran Cratere genannt, welche 400 m südwestlich der Fossa 1 liegt. Ein Lateralausbruch auf der Nordflanke des Vulkans führt zur Bildung eines Doppelkraters. 1739 ergiesst sich der Obsidianstrom von Pietre Cotte. Die Fossa von Vulcano hatte zahlreiche Ausbrüche. Durch den letzten grossen Ausbruch 1888, wurde er zum Taufpaten für den Begriff „vulcanianische Tätigkeit“. 
Während der dritten Periode entsteht nördlich von Vulcano auch der Vulkankomplex von Vulcanello. Es ist zunächst eine Insel, die erst im 16. Jahrhundert durch eine Landenge mit Vulcano verbunden wird. 
 
Aktivität der Fossa 
Ihre Tätigkeit kann man als rein explosiv bezeichnen und mit Ausnahme des Rhyolith-Obsidians hat die Fossa 2 keinerlei Laven geliefert. Explosive Aschewolkenausbrüche und überwiegend vulkanische Gase und festes Gesteinsmaterial wie Lavablöcke und sandige Aschen lieferte der Vulcano. Die Fossa ist keinesfalls erloschen. Es gibt heftige kurzzeitige Eruptionsphasen, in denen nur Fumarolen-Tätigkeit herrscht.  
Wenn es aber doch zu Ausbrüchen kommt, wird das Material in festem Zustand ausgeworfen und durch die Gewalt der Eruptionen zu Sanden und Aschen zerstäubt. Daneben werden auch tonnenschwere Blöcke gefördert (vulkanische Bomben), die durch die Zertrümmerung des Schlotpfropfens an die Oberfläche kommen. Dunkle, aschen-reiche Eruptionswolken erreichen grosse Ausdehnungen und Höhen bis zu mehreren Kilometern. Neben den Aktivitäten der Fossa gibt es noch die Halbinsel Vulcanello mit drei kleinen Kratern, die heute erloschen sind. Vulcanello ist infolge eines Ausbruchs im Jahre 183 v.Chr. aus dem Meer aufgetaucht. 
Fumarolen 
Der ganz nördliche Bereich des Vulkankraters „Gran Cratere“ ist intensiv schwefelgelb. Wenn man näher hinsieht, kann man die nadeligen Schwefelkristalle in den Fumarolen erkennen, die eine Grösse bis zu drei Zentimetern erreichen. Aus den Fumarolen kommt über 100°C heisser Dampf und Schwefel an die Oberfläche. Der Dampf ist reich an Wasserdampf und Kohlenstoff. Wenn sehr viel Schwefel rauskommt nennt man sie nicht mehr  
Fumarolen sondern Solfataren. Einige Fumarolen bilden so genannte Austrittshälse oder Röhren, die später zuwachsen können und die Fumarolen wieder schliessen.  
Wenn man versucht in den „Schwefelcanyon“ zu gelangen, begibt man sich auf sehr heissen Boden. Zum Teil wird der abgelagerte Schwefel wieder aufgeschmolzen, der dann in den zahlreichen Höhlen sogar Tropfsteine bis zu 20 cm bildet. 
 
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Letzte Änderung am 4.11.2004